HAMMER
& KREUZ
Eine Trilogie von Harry Harrison & John
Holm
England im Jahre 865. Wenige Jahrhunderte nach dem Zerfall des römischen
Reiches und dem Abzug der Legionen liegt das in mehrere kleine Königreiche
geteilte England am Boden. Wikinger suchen das Land regelmäßig
mit ihren Raubzügen heim - kaum macht sich irgendwo ein wenig
Wohlstand breit, tauchen schon die Räuber und Plünderer
auf.
Die katholische Kirche, die sich ein halbes Jahrhundert
nach Karl dem Großen in Europa im Aufwind fühlt, tut
ihren Teil um das Inselreich zu schwächen. Gold und Menschen
werden dem Wirtschaftskreislauf entzogen, um zum Ruhme und Reichtum
des Herrn Reliquien zu erschaffen und Kirchen zu bauen - größer,
höher, prächtiger. Wer die Steuern nicht zahlen kann wird
versklavt. Wer nicht ständig aufpasst, wird versklavt. Wer
dem örtlichen Kleinadel ein Dorn im Auge ist, wird versklavt.
In dieses Szenario setzt das Autorenduo an. Sie
schaffen die Figur des jungen Shef. Der Junge, der nach der Vergewaltigung
seiner Mutter durch einen Wikinger auf die Welt kommt, wird von
seinem englischen Stiefvater verachtet und unterdrückt. Doch
Shef ist hochintelligent und - vor allem - ist er von tiefer Neugier
und einer schnellen Auffassungsgabe gesegnet. Was würde geschehen,
wenn ein Mensch alles Wissen in sich aufsaugt, um neues Wissen daraus
entstehen zu lassen. Wenn ein Mensch ohne Vorurteile auf Rasse,
Stand oder Geschlecht die besten Köpfe der Menschheit um sich
sammelte und das Streben nach Wissen, die Forschung, wieder zu dem
machte was sie schon unter den Römern und Griechen war?
In drei Bänden skizzieren die Autoren ein
Epos sondergleichen. Voller Leben ist das Buch, detailliert doch
keineswegs langweilig. Die Charaktere sind absolut glaubhaft, ein
bloßes schwarz-weiss malen findet nicht statt - Böse
können Gut sein, Gute können Böses wirken - alles
ist im Fluss.
Fast 2000 Seiten, die sich lohnen. Unbedingt.
Ein Meilenstein der Alternativen Geschichtserzählung
Meinung
Andriz
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Marec
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Kaum zu glauben
- Harry Harrison, sonst bekannt für seine superoberflächlichen
"Stahlratten" Romane, legt hier sein Meisterstück
vor. Wenn mir vor kurzem einer gesagt hätte, dass Harrison
wirklich gut schreiben kann, hätte ich ihn wahrscheinlich
ausgelacht.
Aber die Hammer & Kreuz Trilogie ist
ein absolutes Meisterstück. Gelesen in drei Tagen und
im Geiste noch lange darüber nachgedacht. Schlüssig
bis zum Letzten, sauber recherchiert, wunderbar geschrieben.
Ganz klar - mein Tipp des Monats.
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Zu diesem Buch hat sich Marec noch keine
Meinung gebildet.
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