Startseite
Szenarien
Forum

Alle Rechte für eingesandte Szenarien liegen beim Autoren. Mit der Einsendung gestattet der Autor der Zeitenschmiede die Veröffentlichung auf dem Internet (und zwar nur dort...).



neodoxon - die geschichte findet nicht statt

Der Deutsch-Russische Krieg von 1942!

1. September 1939
Gegen acht Uhr abends betritt der deutsche Reichsaußenminister von Ribbentrop die Downing Street No.10.
In einem langen, ausführlichen Gespräch informiert von Ribbentrop den britischen Premier Churchill von dem bevorstehenden Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen. Ungeheure Wirkung erzielt die Offenlegung des Moskauer Paktes vom Juni, in dem Stalin und Hitler die Teilung und Auflösung Polens vereinbaren - schließlich sah man die junge Sowjetunion immer als Gegengewicht zu dem erstarkenden Deutschen Reich.
Ribbentrop berichtet von mehreren Erfolgen des Geheimdienstes. Demnach plant Stalin innerhalb der nächsten drei Jahre einen Vorstoß in den Westen, die Eroberung Deutschlands, der Beneluxstaaten, Finnlands und Dänemarks. Churchill zeigt sich entsetzt - nicht zuletzt weil diese Pläne (die übrigens allesamt vom deutschen Geheimdienst erfunden wurden) durchaus in das Verhalten des sowjetischen Tyrannen passen. Das Stalin eher nach dem Süden strebt, in Richtung der arabischen Ölfeldern, ist Hitler sehr wohl bekannt - würde ihm jedoch nicht den Rücken freihalten.
Nach einigem Zögern sagt Churchill eine Duldung des deutschen Angriffs auf Polen zu. Sofort begibt sich Ribbentrop zum Flugplatz und fliegt nach Berlin zurück. Dort trifft er zeitgleich mit Friedhelm Pons ein, der von einer ähnlichen Mission in Paris zurückkehrt. Auch Pons, der fließend französisch spricht, kann seinem Führer einen ähnlichen diplomatischen Erfolg melden. Hitler hat sich in einem einmaligen Coup den Rücken für einen Angriff auf die Sowjetunion freigehalten.

3. Juni 1940
Churchill bereut. Nach der Eroberung Polens durch die Deutschen und Sowjets zeigt Stalin keinerlei Anstalten, seine Truppen weiter nach Westen vorstoßen zu lassen. Stattdessen erobern deutsche Truppen die Slovakei und stationieren starke Verbände auf den verbündeten Territorien Ungarn und Rumänien. Die Italiener reiben sich in Jugoslawien auf, die neue, faschistische Regierung in Frankreich rückt näher an die Nazis in Berlin. Und Amerika betreibt weiter seine isolationistische Politik.
Aber auch für Hitler laufen die Dinge nicht optimal - er benötigt dringend seinen Krieg im Osten, um von der katastrophalen finanziellen Lage seiner Regierung abzulenken. Ungeheure Rüstungsanstrengungen, gigantische Bauvorhaben, die Verbesserung der Infrastruktur müssen finanziert werden. Während die private Wirtschaft boomt, leeren sich die Kassen mit rasender Geschwindigkeit - und es gibt keine Juden mehr, die man noch auspressen könnte. Hitler initiiert einen "Verkauf" der letzten polnischen und deutschen Juden - diese emigrieren vor allem nach Australien, dass sich im "Jewish Immigration Program" verpflichtet, jeden jüdischen Flüchtling aufzunehmen. Auch kein schlechtes Geschäft - angesichts der aggressiven Politik Japans bereiten sich die Pazifik Staaten auf einen Krieg vor.

13. Dezember 1940
Angesichts des frühen und ungeheuer harten Winters in Russland rühmt Hitler seine "Weitsicht", die Operation Barbarossa nicht im Sommer begonnen zu haben. In Wirklichkeit hatte es zu diesem Zeitpunkt zu viele innenpolitische Probleme gegeben. Hitler hasst innenpolitische Probleme - lenken sie ihn doch von der Eroberung der Welt ab. Die Stimmung ist nicht gut in Deutschland - zu viele Versorgungsengpässe. Es fehlt an Rohstoffen, Verbrauchsgütern, eine Steigerung des Lebensstandards ist nicht in Sicht. Und auch die bolschewistische Bedrohung wird nicht wirklich ernst genommen, seitdem die Meldungen vom Hungerwinter in Russland im Radio verlesen werden.
Doch nun macht Churchill einen Fehler - er unterrichtet Stalin von den Plänen Hitlers. Dieser reagiert - und verlegt alle verfügbaren Streitkräfte an die Westgrenze. Endlich hat Hitler seine Provokation gefunden.

12. März 1941
Kaum schmilzt der erste Schnee, überrollt die deutsche Wehrmacht die russischen Verteidigungsstellungen. Diese waren, bedingt durch den harten Winter, nur ungenügend ausgebaut. Die baltischen Armeen werden eingeschlossen, Leningrad fällt in die Belagerung, Minsk wird bereits nach einer Woche erobert. Stalin ist entsetzt - und selbst an den Erfolgen der Deutschen und ihrer Verbündeten schuld. Schließlich hatte er in den letzten neun Jahren fast das gesamte sowjetische Offizierskorps "säubern" lassen. Treue Parteigenossen können zwar das Parteibuch auswendig zitieren, aber keine Armeen führen.

22. April 1941
Die profaschistische Regierung in Frankreich unterliegt in den Wahlen einem Mitte-Links Bündnis. Der neue Premier, Edouard Daladier, friert alle wirtschaftlichen Kooperationsprogramme mit dem kriegführenden Deutschland ein.

14. September 1941
Stalin lässt seine Truppen in Persien einmarschieren - diplomatisch gesehen ein Desaster - er bringt sich mit diesem Schritt um eine massive Unterstützung durch die Amerikaner, die die wahre Bedrohung durch Nazideutschland erkannt haben.
Hitler zeigt sich in Hochstimmung.

03. Oktober 1941
In einer völligen Verkennung der eigenen militärischen Kräfte lässt Mussolini seine Armee in Slowenien einmarschieren. Ein Wahnsinn ohne Methode - seine Streitkräfte bleiben bereits nach vierzig Kilometern stecken. Hitler, dessen Kräfte in Russland gebunden sind und deshalb einem Hilferuf des Italieners nicht entsprechen kann, wird von einem britischen Diplomaten mit den Worten "Was kümmert mich dieser italienische Dummkopf!" zitiert.

22. Oktober 1941
Die Zeit wird knapp für die deutsche Armee. Hitler will Moskau vor Einbruch des Winters genommen sehen, um für die kalte Jahreszeit den Vormarsch einstellen zu können. Die ersten Geschosse schlagen in der Moskauer Innenstadt ein, als Stalin eine weitere Schreckensnachricht erreicht: Die Japaner haben, ohne Kriegserklärung, Wladiwostok angegriffen und bereiten eine Invasion der Kurilen vor. Nun sieht sich Stalin in einen Zwei-Fronten Krieg verwickelt.
Großbritannien, die USA und Frankreich sehen sich in einer schwierigen Lage: Man will nicht in den Krieg eintreten, sieht aber einem Sieger Deutschland im Krieg mit der Sowjetunion mit Grausen entgegen. Die USA führt die allgemeine Wehrpflicht ein und verdreifacht den Militäretat.

03. November 1941
Deutsche Truppen kämpfen sich in den Vororten Moskaus von Haus zu Haus vor, als der erste Schnee fällt. Leningrad, seit Ende März von der Wehrmacht und der finnischen Armee belagert und ausgehungert, fällt. Im Osten binden vereinzelte Angriffe der Japaner und eine ständige Invasionsdrohung wichtige Truppen. Hitler fühlt sich derart gestärkt, dass er in einer Konferenz die "Endlösung" der Juden, Zigeuner und Bolschewiken-Frage verkündet. Straflager werden ausgebaut und mit Massenvernichtungseinrichtungen versehen - nach mehreren Tests erweist sich die Installation von Gaskammern als besonders effektiv.

12. November 1941
Hitler befiehlt die Einnahme des Kremls bis zum 1. Dezember. In Moskau herrschen jetzt Temperaturen von bis zu -26°. Das Gerät der deutschen Wehrmacht zeigt sich derartigen Bedingungen nicht gewachsen - der Vormarsch im Norden, die Umklammerung Moskaus geraten ins Stocken. Im Gegenzug zeigt sich aber auch die sowjetische Armee zu schwach, die Situation auszunutzen - die Befreiung der Krim-Halbinsel wird verhindert, die 12. sowjetische Armee wird eingekesselt.

20. Dezember 1941
General Jodl kann Hitler immer noch nicht den Fall Moskaus berichten - die Sowjets, egal ob Zivilist oder Soldaten, kämpfen mit allen Mitteln, unter Missachtung ihres eigenen Lebens. Berichte von Massenerschießungen von "Bolschewiken", von den Vergasungen und niedergebrannten Dörfern erreichen die Sowjets und heizen den Widerstand weiter an.
Stalin erreichen die ersten Berichte von der Ostfront - die japanische Kwantung-Armee bereitet ihren Vorstoß von der besetzten Mandschurai aus nach Sibirien vor. Als Termin nennt ein Spion den März des folgenden Jahres.

1. Januar 1942
Während "Großdeutschland" das neue Jahr feiert, erstarrt die Russlandfront in eisiger Kälte. Todesursache Nummer 1 für deutsche Soldaten ist die Kälte. Jodl lässt die Soldaten aus einigen Vororten Moskaus zurückziehen und verstärkt die Anstrengungen, um den Belagerungsring um die sowjetische Hauptstadt herum zu schließen.

12. Januar 1942
Japan greift ohne Kriegserklärung Malaysia, Singapur und Burma an. Die Briten, vollkommen überrascht, werden geschlagen und müssen sich in nach Westen und Süden zurückziehen. Frankreich und Australien erklären Japan den Krieg. Die USA zeigen sich unentschlossen - in Washington prägt der Slogan "Kein amerikanisches Blut für die Kolonialinteressen Europas".

14. Januar 1942
Trotz einer schriftlichen Zusage an Japan will Hitler Frankreich und Großbritannien nicht den Krieg erklären. Er zögert... kann er sich einen Krieg im Westen erlauben, dazu mit Ländern, die nicht in seinem persönlichen Machtstreben liegen? Sein Traum vom Lebensraum im Osten scheint zum Greifen nah - also bleibt es in Mitteleuropa ruhig.

02. Februar 1942
Der deutsche Vormarsch im Süden der Sowjetunion geht weiter - die Wehrmacht erreicht Tiblis und stoßen über die Wolga Richtung Kazachstan vor, während die türkische Armee Armenien und Aserbeidschan besetzt. Im Norden hingegen erstarren weiterhin alle größeren militärischen Aktionen im Frost.
Die britische Flotte durchfährt den Suez-Kanal - damit ist den Japanern klar, dass die Deutschen nicht auf ihrer Seite in den Krieg gegen England eintreten wird.

14. Februar 1942
Stalin willigt in einen Waffenstillstand mit Japan ein - und verschafft sich damit endlich Luft. Kaum schweigen in Fernost die Waffen, setzen sich schon die sibirischen Armeen in Richtung Westen in Bewegung. Japan - ohne Nordfront, konzentriert sich auf den Marsch nach Indien.

21. Februar 1942
Grossbritannien startet umfangreiche Waffenlieferungen an die Sowjetunion. Gleichzeitig erhalten die Briten von den USA frachterweise Panzer, Artillerie, Munition, Flugzeuge.

26. Februar 1942
In den frühen Morgenstunden greifen trägergestützte japanische Bomber den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbour an und zerstören mehrere Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer. Mit minimaler Verzögerung landen japanische Verbände auf den Philippinen. So uneinig die USA sich in Hinsicht auf eine Kriegsteilnahme waren, so einig reagiert der Kongress jetzt - die Kriegsmaschinerie der Industrienation Nr. 1 läuft an.

12. März 1942
Das Tauwetter macht die Strassen in Russland unpassierbar. Über die transsibirische Route erreichen die ersten sibirischen Entsatztruppen den Belagerungsring um Moskau. Hitler will es jetzt wissen - während die Luftwaffe Tag und Nacht die anrückenden Verbände ins Feuer nimmt, rücken Bodentruppen erneut in die Hauptstadt der UdSSR ein. Stalin selbst kann fliehen, bleibt aber letztendlich an der Front. Jodl wird durch Generalfeldmarschall Rommel abgelöst.

14. März 1942
Ein deutsches U-Boot versenkt zwei britische Frachter, die Waffen für die Rote Armee transportierten. Die Stimmung zwischen den Briten und Deutschland ist auf dem Nullpunkt. Nur die kritische Lage in Indien hält Churchill von einer Kriegserklärung zurück.

24. März 1942
Völlig überraschend und am hellichten Tage bombardieren 24 US-Bomber Tokyo. Die Bomber waren vom Träger Hornet gestartet.

30. März 1942
Der Winter in Russland ist vorbei - die Schlacht um Moskau tobt mit nie da gewesener Härte. Ohne Rücksicht auf Verluste rennt die Rote Armee gegen den Belagerungsring um die Hauptstadt an, während die Deutschen ein neues Problem haben - im besetzten Teil der Sowjetunion entfacht die rücksichtslose Vorgehensweise der SS einen erbitterten und gnadenlosen Partisanenkrieg. In einem Akt barbarischer Grausamkeit richten SS-Einsatzgruppen die gesamte männliche Bevölkerung aller Dörfer hin, die verdächtigt werden die Partisanen zu unterstützen.

17. April 1942
Die Schlacht um Moskau ist entschieden - russischen Verbänden gelingt unter mörderischen Verlusten, den Belagerungsring aufzusprengen. Die Folgen für die Rote Armee sind jedoch fatal - zwar kann das Vorrücken der Wehrmacht fast zum Erliegen gebracht werden, jedoch reichen die Kräfte nicht aus, die Deutschen zurückzuwerfen. Es kommt zu einer gefährlichen Patt-Situation.
Stalin schafft das Kommissarwesen in der Roten Armee ab die Befehlsgewalt geht in die Hände der Offiziere über.

20. April
Hitler rast! Die Operation Barbarossa ist zum Erliegen gekommen. Die Wehrmacht gräbt sich im Osten ein und wehrt die wütenden Gegenoffensiven der Roten Armee ab. Er lässt Generalfeldmarschall Rommel zum Rapport antreten - und bezichtigt ihn des Verrates.

 

(wird fortgesetzt)

 

 

 

 
.
die zweite chance

Verfasser:
Datum:
Szenariostart

Andriz
2000.04.24
1939.09.01

© 2001 rod andriz & vector marec. vervielfältigung, egal welcher art, nur mit erfolgtem einverständnis.